Nationalismus: Wenn Zugehörigkeit zur Ausgrenzung wird

18. Mai 2025

Im Geschichtsunterricht haben wir uns intensiv mit dem Thema Nationalismus beschäftigt. Ein Konzept, das bis heute unser politisches und gesellschaftliches Leben prägt. Der Begriff bezeichnet eine Weltanschauung, in der das eigene Volk, die eigene Nation, als besonders wichtig oder überlegen betrachtet wird. Nationalismus kann sich dabei in verschiedenen Formen zeigen: als identitätsstiftende Kraft, die Menschen verbindet, oder als ausgrenzende Ideologie, die andere Gruppen abwertet.

Historisch betrachtet entstand der Nationalismus im 18. und 19. Jahrhundert, besonders im Zuge der Französischen Revolution und der Unabhängigkeitsbewegungen in Europa. Damals wurde die Idee der „Nation“ zu einem politischen Ziel, und zwar, Menschen mit gemeinsamer Sprache, Kultur oder Geschichte sollten in einem eigenen Nationalstaat leben dürfen.

Im Unterricht haben wir auch die negativen Seiten des Nationalismus behandelt. Im 20. Jahrhundert wurde der Nationalismus in vielen Staaten extremisiert. Besonders im Nationalsozialismus führte er zu Rassismus, Vernichtung und Krieg. Die Vorstellung, dass das eigene Volk „besser“ sei, legitimierte Gewalt gegen sogenannte „Andere“.

Was mich an diesem Thema besonders beschäftigt, ist die Ambivalenz des Nationalismus. Einerseits verstehe ich gut, warum Menschen das Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu einer Nation haben, vor allem in unsicheren Zeiten. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, sich irgendwo zugehörig zu fühlen. Das kann Stabilität und Orientierung geben.

Andererseits sehe ich auch, wie schnell aus diesem Bedürfnis eine gefährliche Ideologie werden kann. Wenn die eigene Identität nur über die Abgrenzung zu „den anderen“ funktioniert, entstehen Konflikte. In der heutigen Zeit, in der viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Nationen zusammenleben, ist ein inklusives, offenes Verständnis von Nation besonders wichtig.

Ich habe mich gefragt, wie ich selber mit meiner nationalen Identität umgehe. Für mich bedeutet „Schweizerin“ zu sein nicht, besser zu sein als andere. Es bedeutet, Teil einer Gesellschaft zu sein, die bestimmte Werte wie Demokratie und Neutralität hochhält. Für mich ist Identität nicht etwas festes, sondern sie verändert sich mit den Erfahrungen, die ich mache, und den Menschen, denen ich begegne.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Nationalismus hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, historische Entwicklungen zu kennen, um gegenwärtige Tendenzen einordnen zu können. Geschichte wiederholt sich nicht genau gleich, aber sie reimt sich oft. Deshalb ist es unsere Verantwortung, wachsam zu bleiben und aus der Vergangenheit zu lernen.

Quellen:

Meine Notizen aus dem Gerichtsunterricht

ChatGPT zur Korrektur

Bild:

„Ein Europa für alle“: Zehntausende gehen gegen Nationalismus auf die Straße